EMA empfiehlt Impfstoff von Johnson&Johnson als Booster

17.12.2021

Für Personen über 18 Jahre, die mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson (J&J) geimpft wurden, könne mindestens zwei Monate danach eine zweite Dosis in Betracht gezogen werden, teilte die EMA mit. Daten hätten einen Anstieg der Antikörpertiter bei Erwachsenen gegen das Coronavirus nach einer Auffrischung mindestens zwei Monate nach der Impfung gezeigt. Bei dem Impfstoff von J&J ist im Gegensatz zu den übrigen COVID-19-Impfstoffen laut Zulassung nur eine Dosis zur Grundimmunisierung nötig. Die Zulassungsstudien hatten eine ausreichende Schutzwirkung nach der einmaligen Impfung suggeriert. Über das Risiko für Nebenwirkungen durch diese Booster-Impfung sei bislang nichts bekannt.

Der Impfstoff von J&J kann nach Ansicht des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA auch als Booster nach einer Impfung mit den mRNA-Impfstoffen von BioNTech/Pfizer oder Moderna gegeben werden. Die für die Empfehlung zugrunde liegenden Daten würden in den aktualisierten Produktinformationen des Impfstoffs aufgeführt, so die EMA. Die Entscheidung darüber, wann Booster-Impfungen notwendig werden, liegt bei den nationalen Gesundheitsbehörden.

Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu Auffrisch-Impfungen lauten bislang anders. Demnach sollen Boosterungen ausschließlich mit den beiden mRNA-Impfstoffen erfolgen, und zwar mit Comirnaty von BioNTech/Pfizer in der vollen Dosis und Spikevax von Moderna in der halben Dosis. Die STIKO empfiehlt eine Booster-Impfung für alle Personen ab 18 Jahren, bei denen die letzte Dosis mindestens sechs Monate zurückliegt.

Eine Ausnahme sind Personen, die mit der Vakzine von J&J geimpft wurden. Für sie rät die STIKO bereits nach einem Abstand von mindestens vier Wochen eine Auffrischung – und zwar mit einem mRNA-Impfstoff.

Anders als Vaxzevria von Astra-Zeneca wird der Impfstoff von J&J in Deutschland offenbar noch eingesetzt. Allein in der Kalenderwoche 49 wurden nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums mehr als 100.000 Dosen an Arztpraxen und Betriebsärzte und weitere 100.000 an Impfzentren geliefert.